Anleitung Fußraumsub selber bauen

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  • Moin moin,


    da ich öfters angesprochen werde, ob ich nicht einen Fußraumsub bauen könnte (auch für Geld), sage ich an dieser Stelle: Nein! Ich habe keine Lust, weil es ein gewisser Aufwand ist, ein Fahrzeug benötigt wird und meine Gesundheit nicht mitspielt. Also Fuc...Ähh...Do It Yourself! :saint::D


    Benötigt wird:
    -12mm Birke Multiplex
    -18mm Birke Mutliplex
    -Gutes Kreppband
    -Heißklebepistole
    -Trennmittel
    -Glasfaserspachtel
    -Kontaktkleber
    -Spannstoff


    Eventuell:
    -Alurundteile
    -Einschlagmutter mit 6Kant-Schraube
    -Montagekleber (Würth)


    Kostenpunkt um die 80€


    Als erstes sollte der Teppich entfernt und alles mit Krepp abgeklebt werden. Über das Krepp kommt dann etwas Trennmittel. Der Sub spielt in diesem Fall nach Vorne. Ist klanglich von Vorteil und man braucht keine Angst haben, dass jemand drauftritt. Abstand Frontplatte zu Karosse gut 5cm.


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    Das 12mm Holz wird in kleine Stück gesägt und mit der Heißklebepistole im Fußraum fixiert. Vorher aber testen, dass der Heißkleber nicht doch auf dem Krepp bombe hält...es gibt ja verschiedene Trennmittel, Heißkleber und Kreppbänder. Ist ein gewisses Grundgerüst vorhanden, werden die Holzer mit Glasfaserspachtel verbunden. Erst sollte die Position des Subs geklärt werden und dann darum aufgebaut.


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    Sitzprobe nicht vergessen...falls der Begriff "Beifahrer" überhaupt in eurem Wortschatz existiert.


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    Probesitz des Subs


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    Soweit so gut. Den Radlauf habe ich in einem durchgemacht.


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    Heißkleber entfernen und die Lücken zwischen den Hölzern füllen. Ich hatte Epoxid zur Hand, der Glasfaserspachtel sollte natürlich auch gehen.


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    Sitzprobe im Fußraum


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    Lasst auf jeden Fall genügend Luft zwischen der Verkleidung und dem Gehäuse. Ihr müsst bei der Montage auch irgendwo mit euren Fingern hin.


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    So sehen die Dimensionen aus, wenn ihr euch nach einem Sub umseht. Das Gehäuse hat etwas über 18l brutto.


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  • Ein weiterer Punkt ist die Befestigung des Gehäuses. Normalerweise reicht es, wenn es nur reingestellt wird, aber die Fixierung an der Karosse bringt etwas mehr Druck und Klang. Leider wird ein gewisser Aufwand benötigt.


    Die original Gewinde an der Karosse werden mit Hülsen versehen. Es wird nichts geschraubt, sondern nur drauf geschoben. Das Gehäuse wird nur von einer anderen Schraube festgehalten bzw. verkantet.


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    Den Ort der Schraube habe ich unglücklich gewählt, weil ich eigentlich eine andere Position wollte. Also macht euch im Vorfeld Gedanken, wo und vor allem wie ihr eure Kiste befestigt. Das letzte mal habe ich mit einem Endoskop 5h gebraucht um das Gehäuse wieder in Position zu bringen...bitte besser machen!


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    Es wurde kein Loch in die Karosse gebohrt. Jediglich eine Einschlagmutter in ein Stück Holz gehämmert und auf die Karosse mit Montagekleber geklebt. Hält sehr gut.


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    Die "Trittfläche" ist das 18mm Multiplex. Damit kein helles Holz ins Auge fällt, wurden ein paar Bereiche geschwärzt.


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    Spannstoff/Bezugstoff trüber


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    Etwas Schafswolle...Muhwolle geht auch.


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    Sub rein


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    Fertig. Soviel verliert ihr an Fußraum, wenn das Gehäuse 18l hat. Man kann natürlich das Handschuhfach opfern und andere Bereiche auslaminieren, damit man noch mehr Volumen oder weniger Fußraumverlust erleidet. Aber für die einfache Handhabung und Preis einfach TOP!


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  • Ein Patchwork-Subwoofer! Das Ergebnis sieht bedeutend besser aus als die Zwischenschritte. :D

    Smart 453 prime 0,9l Twinamic, Smart 450 Benzin (modifiziert), Smart 452 (modifiziert) plus eine wechselnde Anzahl an Smart 450ern/452ern! :D

  • Die meisten CarHifi-Händler bauen so, weil es am schnellsten geht. Bei meinen letzten Gehäuse für den 450 habe ich jedes Holzstück auf Maß und Winkel geschliffen und ordentlich mit Holzleim verklebt...wie ein Gesellenstück für die Tischlerprüfung...saß auch einen Monat dran. Hier kann man nach einem Tag fertig sein.


    Der verwendete Sub ist ein Ampire Bold82, aber bei 18l Bassreflex ist die Auswahl an 20er bedeuten größer als an 25er Flachenmembranen.
    Kleiner Tipp: Wer ein kleineres Gehäuse für einen 20er bauen möchte, sollte gut 12l Brutto planen und auf Arc8, JL 8W3V3 oder Eton 8-530 Hex setzen. Das sind einer der wenigen Subwoofer, die "wirklich" für kleine geschlossene Gehäuse ausgelegt sind und dort auch "Sub"woofer genannt werden dürfen. Alle anderen CarHifi-Subs sind in der Regel für Bassreflex ausgelegt, werden aber aus Marketing-Gründen auch für kleine geschlossen angegeben (wer kauft schon einen 20er für 18l? Da holt man sich doch eher einen 25er....kennen wir das Spielchen nicht aus der Automobilbranche mit Spritverbrauch-Angaben und Abgaswerten? :D )



    Nachtrag: Es sind gut 4,5cm weniger, die bei 12l in den Fußraum ragen.


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  • So, es gibt ein Update!


    Da ich einen anderen Subwoofer ausprobieren will und dieser zu groß für das alte Gehäuse ist, kam ein neues. Dieses mal sollte es laminiert werden, damit ich soviel Fußraum gewinnen kann, wie es nur geht.


    Was wird benötigt?


    -Pappe

    -12mm Multiplex

    -Polyesterharz (ca. 3l)

    -450g/m² Glasmatten (ca. 2,4qm)

    -Sechskantschraube mit Einschlagmutter

    -Krebband (50mm)

    -Glasfaserspachtel

    -Trennmittel


    Optional:

    -Gelgoat (Oberflächenharz)

    -2mm Balsaholz

    -Sekundenkleber


    Ich habe mir mit der Zeit den rechten Gewindebolzen abgerissen und dies hinterlässt ein kleines Loch im Blech. Glücklicherweise sitzt dieses Loch aber auf Höhe der Batterie, d.h. die Batterie müsste nur einmal ausgebaut werden und schon gelangt man an das Loch, welches aber direkt neben dem Massepunkt der Batterie sitzt. Kein großer Akt und Aluteile sind schnell gedreht.

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    Sitz raus, Teppich raus und alles schön abgeklebt.

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    Da wo laminiert wird, wurde doppelt und über kreuz geklebt. Natürlich mit Trennmittel behandelt.

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    Erster Akt ist der Holzrahmen. Dieser wird erstmal nur zusammengeklebt und auf Demontierbarkeit überprüft. Gibt es keine Probleme wird der Rahmen an der Karosserie gespachtelt. Dies verhindert einerseits ein wegrutschen während des Laminierens und andererseits läuft kein Harz an stellen, wo es nicht hin soll.

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    Für die einfache Entformung benötigen wir eine Einschlagmutter mit Sechskantschraube. Außensechskant bitte, weil wenn die Schraube voller Harz ist, kann man immer noch mit der Zange Hand anlegen. Das Gewinde sollte vorher komplett mit Butter eingeschmiert werden, bevor es in die Einschlagmutter kommt. Da hält später kein Harz.

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    An einer stabilen Position wurde die Einschlagmutter gespachtelt.

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    Den Deckel habe ich erstmal nur mit Sekundenkleber und Heißkleber fixiert. Das Handschuhfach hätte mir beim Entformen Probleme bereiten könnten und dann ist es von Vorteil, wenn der Deckel rausgeschlagen werden kann.

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    Ich benutze immer gerne Gelgoat (Oberflächenharz). Das versiegelt alles und das schwarz erleichtert die Sichtung von Luftbläschen im Laminat.

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    Ich habe Handflächengroße Stücke geschnitten (ca. 25cmx25cm). Mein Tipp ist diese, bevor sie verlegt werden, auf einem Brett zu tränken. Dann verbraucht ihr weniger Harz und das Arbeit mit der Matte wird einfacher. Laminiert erstmal nur 3 Lagen. Das ist sicherer, als wenn während des Laminierens das Harz hart wird.

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    Nach dem Aushärten wurde die Sechskantschraube gedreht und mir kam das Gehäuse im wahrsten Sinne des Wortes entgegen. Die Rückseite von dem Krepp befreit.

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  • Vorbereitung für den zweiten Laminiergang
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    3 weitere Lagen Glasmatten sind laminiert worden. Erkennt man am schönen Grünton. Nach dem Auslitern wurde der Rahmen eingekürzt. Nur soviel wie nötig.
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    Dies Mal kümmere ich mich vorher um die Verschraubung.
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    Formschräge, Einschlagmuttern und passende Schrauben

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    Position im Fußraum gefunden, von Bitum befreit und mit Würth Kleb und Dichtet verklebt.

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    Die Front wurde erstellt. Der Sub versenkt, Löcher für die Befestigungsschrauben und Strebe gemacht.

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    Hochzeit: Front wird auf das Gehäuse geklebt.

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    Strebe versenkt und mit 3D Druck die Befestigungsschrauben verziert.

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    Dieses Mal wurde keine großer Spalt gelassen. 2mm Balsaholz auf die Seiten geklebt und gespachtelt. 2mm wegen dem Filz.

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    Letzte Anpassungen

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  • Das Gehäuse wurde nochmal nur mit Harz versiegelt. Schwarzer Lack geht natürlich auch, aber wenn eh Harz übrig ist.
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    Mit Stoff bezogen, einen Griff fürs Montieren versehen, Gitter angepasst...

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    ...und rein damit. Fertig (Finish kommt noch)
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    Fazit:

    Dank des Laminats und der anderen Position des Subwoofers habe ich über 3cm mehr Fußraum gewonnen und dabei sogar brutto 1l mehr Volumen. Das sind jetzt 19,5l Brutto, was am Ende ca. 17l sein sollen.


    Was ist besser?


    Die Position des Subs:

    Also hier ist es eine Geschmacksfrage, was besser ist. Gegen die Spritzwand spielt der Sub untenrum mächtiger, muss aber tiefer getrennt werden. Die direkte Ausrichtung knallt im Oberbass besser, hier fehlt aber der Schub untenrum. Auch kann der Sub deutlich höher getrennt werden. Womit das Frontsystem entlastet werden kann. Vom Frequenzgang gibt es keine Unterschiede. Von der Handhabung ist direkt ausgerichtet, leichter umzusetzen, aber muss vor Blicken und Tritten geschützt werden. Ich persönlich würde nur noch direkt verbauen.


    Laminieren oder Holz spachteln?

    Laminieren kostet mehr Zeit, geht aber nicht so auf die Knochen. Für jedes Holzstück beim ersten Gehäuse musste ich erstmal im Fußraum messen, aufstehen, zur Säge laufen, wieder zurück und wieder in den Fußraum kriechen. Muskelkater in den Beinen ist vorprogrammiert. Dafür ist man schneller fertig. Bei kleinen 12l Gehäusen würde ich es bevorzugen.

  • Auch ein kleines Update bzgl. Subwoofer Empfehlung:


    Wenn es ein kleiner Sub werden soll (12l Gehäuse) nehmt den JL 8W3v3. Der Kleine geht für seine Größe richtig laut und druckvoll zur Sache und ist klanglich nicht verkehrt. Die Dollarkurse scheinen momentan günstig zu stehen, weil man den JL "teilweise" für 150€ neu bekommt. Vor einem Jahr lag er noch bei 250€ neu.


    Bei dem 18l Gehäuse darf sich neben dem ARC 10 auch der Peerless XXLS 10 AL dazugesellen. Dieser spielt noch etwas zackiger als der ARC10, hat aber nicht den Durchzug untenrum...Geschmacksfrage. Den Peerless XXLS 10 AL gibt es auch in ähnlicher Form von Scan Speak nennt sich dann 26W4558. Alle genannten 25er Subs liegen bei 230-250€ neu.