Smartversaut (in der Kürze liegt die Würze)

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  • Wir haben den Smart eigentlich nur für maximal 1 Jahr geplant. Dann sollte er wieder verkauft werden. Gedanke dabei: Mein Sohn kann Fahrpraxis sammeln und ich mit reinem Bev Erfahrungen machen. Der Smartie ist Zweitwagen und im Grunde nicht nötig. Hab ein bisschen Abfindung auf den Kopp gehauen und wollte ihn dann irgendwann 2020 ohne viel Verlust weiterverkaufen, weil es gerade hohe Rabatte gab.


    Unser Sohn zieht nun den Führerschein in die Länge. Bis er fertig ist, kann es noch dauern. Also fahre ich ihn jetzt. Und er macht dermaßen viel Spaß, dass ich den BMW Active Tourer kaum mehr fahre. Heute mussten wir mal zu dritt fahren und ich habe den BMW genommen (steht an 28 Tagen im Monat nur rum ). Puh, was für ein Schiff. 11,3 m Wendekreis sind echt gruselig. Ich fahre ziemlich viel Stadt und jetzt wird mir richtig bewusst, was man da die meiste Zeit an Masse und Länge mitschleppt. Lästig. Der kleine Wendekreis des Smart ist unerwartet vorteilhaft. Es gibt so viele Situationen, in den ich froh bin, jetzt nicht groß rangieren zu müssen. Davon abgesehen nimmt die Kürze auch bei der Parkplatzsuche einiges von ihrem Schrecken. Wenn ich weiß, ich muss am Ziel in der City einen Parkplatz suchen, ist es ein beruhigendes Gefühl, etwas "Reserven" zu haben und eher einen Parkplatz zu finden. Der Smart reduziert den Citystress beträchtlich. Ich fahre jetzt auch nicht immer nur bis Park&Ride (2x13 km), sondern gelegentlich auch bis zur Arbeit (2x38 km). Zurück wähle ich meist den Weg direkt durch die City statt Autobahn. Der Lütte macht einfach Laune. Im Sommer wird das sogar noch durch das Cabriodach gesteigert. Überrascht war ich auch vom Geradeauslauf auf der Autobahn: Sehr ordentlich, trotz wunderbar leichter Lenkung.


    Also mein Problem ist jetzt: Ich möchte den Smart am liebsten behalten. Zwei ziemlich neue Autos sind uns auf Dauer aber zu teuer. Der BMW 225xe geht im September 2020 nach dem Leasing auf jeden Fall zurück, da er als Zweitwagen zu teuer wäre und ich keine Lust mehr auf Verbrenner als Hauptfahrzeug habe (der 225xe hat etwa 20 bis 30 km reale Reichweite bei ca. doppeltem Stromverbrauch, beide gemessen mit Wallbox). Und mit Benzin habe ich ggü. dem Smart sogar ca. die 3-fachen Fahrkosten, also über dem E-Radius des BMWs). Jedes andere Auto wäre jedoch auch nicht so angenehm in der City wie der Smart, denn die sind allesamt länger. Leider brauchen wir aber im Schnitt an 2 Tagen im Monat 3 oder 4 Sitzplätze. Ein Leihwagen für diese Tage wäre recht unpraktisch. Wenn ich noch keinen Smart gefahren hätte, wäre ich weiterhin mit einem 4 m-Schiff einverstanden. Aber so...
    Im Moment weiß ich noch nicht, was ich machen werde.


    Einerseits erstaunt es mich, dass Smart zum ForTwo keine Konkurrenz hat. Andererseits sehe ich den Kleinen auch etwas als Luxus, weil man eigentlich auch mal was Größeres braucht (die E-Reichweite ist nicht das Problem, nur die fehlenden Rücksitze) und daher ggf. ein weiteres Auto.


    Kennt ihr diese Gedanken als Smartfahrer?
    j.

  • ..vermutlich bleibt nur ein guter Kompromiss, wenn es zukünftig nur ein Fzg werden soll. Ich würde den 44 mal Probefahren. Ist sicherlich kein Smart-Cabrio, aber unter den Kleinen kommt er den Eigenschaften wohl am nächsten und gibt es mit Rolldach... ;) LG

  • Das Rolldach ist interessant, aber beim Cabrio wird der Wind durch das abgesenkte Dach hinten erst erträglich. Ich könnte mir vorstellen, dass es im 44 mit Rolldach sehr zieht, oder? Ich finde den 42 schöner, aber der 44 könnte tatsächlich eine Lösung sein. Bin auch schon mit unserem 42 zu meiner Mutter gefahren (Hin und zurück 260 km an einem Tag), das geht schon, wenn es nicht so oft ist und man fährt halt sehr billig.


    Der Wendekreis ist zwar schlechter als beim 42, aber unter den 4-Türern wohl top. Der Honda e soll auch immerhin 8,6 m Wendekreis haben dank Heckantrieb, aber leider kein Schiebedach, geschweigedenn ein Cabriodach. Mit ca. 30 kWh netto hat er sogar mehr Akku. Aber entgegen mancher Berichte steht auf der Homepage nichts von 22 kW-Laden, was hier in Hamburg echt sehr verbreitet ist. Die 100 kW DC sind gut, aber Ladesäulen weniger vorhanden. Wir haben eine 11 kW-Wallbox zuhause. 22 kW-Laden ist leider echt selten bei E-Autos.


    Smart 44 und Honda sind in engerer Auswahl, evtl. noch ein BMW i3. Naja, das ist aber auch kein so kurzes Auto mehr. Vielleicht kaufen wir uns auch zum Cabrio einen alten Verbrenner dazu, nur für die 2 Tage im Monat, für 3000 € oder so und ohne Vollkasko.
    j.

  • Erstmal: ich finde deine Erfahrungen und Berichte oben toll und kann sie voll und ganz bestätigen.
    Leider werden langfristig immer mehr Kleinwagen komplett vom Markt verschwinden. Für die Hersteller ist es nicht lukrativ den Aufwand zur Einhaltung der Abgasvorschriften zu betreiben bei Fahrzeugen deren Einstiegspreis um 10000€ liegt. Für ein BEV eignen sich Plattformen der unteren Mittelklasse auch besser. Es gibt einfach mehr Platz für Reichweite.
    Der Opel Adam wurde bereits gestrichen und der VW up wird wohl auch keinen Nachfolger mehr bekommen.
    Also am besten smarties horten. :saint:

  • Oh, das wusste ich nicht, dass Abgasvorschriften für Kleinwagen schwieriger einzuhalten sind. Vielleicht war das auch ein Grund für Smart, komplett auf Elektro umzustellen. Der Up ist jetzt gerade in E-Version neu aufgelegt worden (21975 €, 32 kWh netto, 260 km WLTP), also etwas unter 18000 € mit abgezogener Umweltprämie, genau wie der Smart EQ. Das Seat Schwestermodell mit gleichen Daten kommt 1500 € günstiger. Ob es da noch normalen Rabatt gibt (beim Smart habe ich noch 14% extra bekommen), weiß ich nicht, aber 10000 € erreichen die auch nicht. Allerdings sind die Fahrkosten deutlich niedriger und man hat immerhin 83 PS. Der e-Up hat mehr Reichweite, aber der Smart hat die sehr interessanten 22 kW zum Laden (naja, nochmal mit Aufpreis ~840 €). Ich bin vor der Smart-Bestellung auch den Up GTI (115 PS) probegefahren und der war deutlich schlapper im Stadtverkehr als der Smart EQ, weil er Drehzahlen braucht (unter 2000 oder 2500 Umdrehungen geht nicht viel). Auf der Autobahn geht der dann aber natürlich besser ab. Die Urlaubs-Langstrecke mit Kleinwagen wie bisher mit den Verbrennern ist allerdings nicht mehr so ideal. Beim e-Up muss man alle ca. 200 km 40-60 Minuten nachladen... Also die super-lowcost-Kleinwagen, mit denen junge Leute auf Reisen gehen sind dann wohl ein bisschen futsch von Markt, zumal bei E auch noch kein echter Gebrauchtmarkt vorhanden ist. Aber eine ganze Zeit lang wird es ja noch Verbrenner geben und vielleicht doch auch dauerhaft (abwarten). In den Smart ForTwo wird man zunächst jedoch nicht so einen großen Akku wie beim e-Up reinbekommen. Die Verbrenner-Smarts könnten noch ein paar Jahre hohe Wiederverkaufspreise bringen, da es noch viele gibt, die Elektro nicht wollen. Von einem 451 MHD war ich als Beifahrer leistungsmäßig mal positiv überrascht. Der ging gar nicht schlecht.


    Smart ist in gewisser Weise eher ein Auto für Familien, die mind. 2 Autos haben. Ich würde als Zweitwagen immer einen Smart nehmen. Nach meinen jetzigen Erfahrungen gibt es nichts Schöneres als so einen Kurzen in der City und ganz besonders als Cabrio. Das Smart EQ Cabrio ist übrigens noch immer das einzige elektrische Cabrio auf dem Markt. Smart müsste die Leute mehr dazu bringen ihre ForTwos probezufahren. Ich denke, dann gehen einigen Leuten die Augen auf. Man ahnt sonst nicht unbedingt, wie praktisch diese Kürze ist, vor allem in Verbindung mit Hinterradantrieb und dadurch nur 6,90 m Wendekreis. Der 453 ist wohl auch noch wendiger als seine Vorgänger.
    j.

  • Das mit den Abgasvorschriften ist nicht bei Kleinwagen schwieriger, sondern ganz allgemein ein erheblicher finanzieller Aufwand. (Entwicklung, Umsetzung etc.) Es ist einfach zu teuer für Autos mit einem Basispreis von um 10k€.
    Daimler hat angeblich noch nie mit smart verdient da war der Ausstieg aus den Benziner nur logisch. (wenn auch ärgerlich) Der EQ wird wohl nur wegen des Flottenverbrauchs am Leben gehalten? Damit die AMG-Fraktion weiter viele € in die Kassen spülen kann. ;) Mit den Dickschiffen wird das Geld verdient...

  • Ich würde mir an deiner Stelle einen Oldtimer zulegen, mit H-Kennzeichen statt dem BMW! Kaum Kosten was Steuer und Versicherung angeht, je nach Modell Platz ohne Ende...
    Kann man irgendne Gurke nehmen oder eben was Schickes, wenn man eine vernünftige Unterstellmöglichkeit hat.

    Smart 453 prime 0,9l Twinamic, Smart 450 Benzin (modifiziert), Smart 452 (modifiziert) plus eine wechselnde Anzahl an Smart 450ern/452ern! :D

  • Hm... mit einem Oldtimer verbinde ich zwar den Reiz des Besonderen, aber auch Kosten zur Instandhaltung. Braucht ein Oldie nicht viel Pflege? Aber bei wenig Kilometern könnte es vielleicht tatsächlich Sinn machen. Darauf bin ich noch nicht gekommen.


    Btw: Anbei ein Größenvergleich VW ID.3 und Smart ForTwo (1:43).
    j.

  • Ein Oldtimer braucht je nach Modell sogar weniger Pflege oder besser gesagt, es ist meist weniger dran, was kaputt gehen kann.
    Ein 124er Benz zum Beispiel ist inzwischen auch als Oldie fahrbar. Am besten einen Diesel ohne Turbo, also hier ein 200D...nur so als Anstoss...Umweltzone egal...kannst auch den 500er kaufen, dann haste sogar noch Spass! :P

    Smart 453 prime 0,9l Twinamic, Smart 450 Benzin (modifiziert), Smart 452 (modifiziert) plus eine wechselnde Anzahl an Smart 450ern/452ern! :D

  • Hallo Jens,


    du bist nicht der Einzige mit diesem `Problem´.
    Wir (5 köpfiger Haushalt + Hund) haben vor wenigen Monaten unseren privaten Fuhrpark erheblich verkleinert, mein Zweitwagen (MB Cabrio) und der SUV meiner Frau wurden verkauft.
    Es blieb der Firmen Q5 und ein Smart Fortwo wurde neu gekauft. Eigentlich für den Sohn, der gerade seinen Führerschein macht.
    Jetzt streiten sich meine Frau und ich um den Smart, bald auch unser Sohn.
    Ich überlege die Anschaffung eines weiteren Kleinwagens, aber mein Lieblingsmodell (Brabus Cabrio) wird lange nicht mehr produziert und liegt preislich auf dem Niveau von Mini und VW Golf.
    Es wird sich in den kommenden Monaten zeigen, wie es weitergeht.


    VGN Andi