Nun denn, also etwas zur Geschichte meines Moduls.
Im Dezember 2019 kaufte ich meinen Smart 453 Prime Baujahr 2018 gebraucht vom Händler. Bereits serienmäßig sind LED & Sensor-Paket P25 verbaut, also H4-Scheinwerfer mit LED-Welcome- und TFL-Funktion sowie Teil-LED-Rückleuchten in Klötzchenoptik. Recht schnell waren MOPF-Voll-LED-Rückleuchten, LED-Seitenblinker, LED-Nebelscheinwerfer, automatisch abblendender Innenspiegel, Rückfahrkamera und doppelte Kofferraumbeleuchtung nachgerüstet. Kann man fast alles in diesem Forum nachschlagen.
Im Februar/März 2020 bekam ich Interesse an den MOPF-LED-Scheinwerfern. Dank dieses Forums und auch besonders Dank Evilution aus UK war bald klar, dass die Scheinwerfer mechanisch passen, aber elektrisch nur teilweise kompatibel sind. Um Risiken aus dem Gebrauchtmarkt zu entgehen, kaufte ich im April Originalscheinwerfer vom Smart-Teilemann, die innerhalb weniger Tage geliefert wurden. Natürlich waren die zwei benötigten Steuergeräte nicht dabei. Nachbestellung hat nicht gefruchtet, der Smart-Teilemann vertröstet mich bis heute mit Lieferunfähigkeit der Fabrik. Es ist meine Behauptung, wenn ich mutmaße, da steckt absichtliche Verhinderung dahinter. In diesem Forum und bei Evilution gab es Hinweise auf passende Steuergeräte mit Renault-Nummer, findet sich alles weiter oben in Thread.
Anfang Oktober 2020 erstand ich aus Ebay zwei Renault-Steuergeräte. Damit begann die Experimentierphase. Gedimmtes TFL musste her, die Nutzung der alten Blinker kam von Anfang an nicht in Frage. Nach ein bis zwei Wochen in meinem Elektroniklabor hatte ich mit geeigneter Messtechnik zweifelsfrei geklärt, welche Signale zur Ansteuerung des TFL benötigt werden. Es entstand der Urtyp meines Zusatzsteuergerätes (siehe Bild), so dass ich auch unter Realbedingungen im Fahrzeug testen konnte. Der Kabelsatz von Kufatec war dabei ganz nützlich, obwohl nicht zwingend notwendig. Dabei habe ich auch noch alle bekannten relevanten Umprogrammierungen mit DDT4ALL durchgespielt und auch nach weiteren Möglichkeiten gesucht. Da gab es aber nur die neue Erkenntnis, dass es nichts Neues gab, insbesondere nicht für gedimmtes TFL.
Besonders schwerwiegend neben dem Dimmen ist auch die Tatsache, dass das TFL fahrzeugseitig nicht abgeschaltet wird, wenn Warnblinken aktiv ist. Da warnblinkt es also weißgelb, was gar nicht zulassungstauglich ist. Meinen Urtyp habe ich erweitern wollen, um solche Situationen abzufangen. Es zeigte sich aber bald schon auf dem Papier, dass die erforderlichen Logikfunktionen in der überwiegend diskreten und niedrig intergrierten Schaltungstechnik viel zu viel Platz einnehmen würden. Wer würde sich schon eine Kiste in Postkartengöße unter die Haube bauen wollen? Ich wollte nicht.
Mitte November habe ich die Architektur radikal überarbeitet und höher integriert. Es passt nun alles in ein stabiles spritzwassergeschütztes Aluminiumgehäuse von rund 60 x 60 x 30 mm. Der jetzige Prototyp ist noch auf Lochraster aufgebaut. In den nächsten Wochen setze ich das in ein ordentliches Platinenlayout um, so dass man Leiterplatten professionell fertigen lassen kann.
Den bisherigen Zeitaufwand habe ich nie summiert. Aber wenn ich das überschlage, seit Oktober im Mittel vielleicht täglich zwei Stunden, dann komme ich auf ca. 150 Stunden. Und es geht ja noch weiter.
Wenn natürlich mikemas rausrückt, wie man das zulassungskonform eleganter und ohne extra Hardware lösen kann, dann ist mein Projekt ganz schnell begraben.
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